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VBBRB - Zu viele Kesb-Fälle: Beistände erleiden Burn-out
Rund 50 Prozent der Berufsbeistandspersonen erlebten schon mehrmals übermässige Müdigkeit oder Erschöpfung. Jeder fünfte Berufsbeistand erkrankte an einem Burn-out. 40 Prozent machen sich Gedanken darüber, den Job zu wechseln. Ignaz Heim, designierter Präsident der Schweizerischen Vereinigung der Berufsbeiständinnen und Berufsbeistände (SVBB), findet die Ergebnisse der nationalen Befragung bedenklich. «Wir sprechen von einem anspruchsvollen Beruf mit sensiblen Aufgaben. Aktuell führt ein einzelner Berufsbeistand durchschnittlich 72 Mandate. Pro Fall bleiben nur etwa 90 Minuten im Monat. Das ist zu wenig, um vertieft auf die Betroffenen und ihre Bedürfnisse einzugehen.»
Der VBBRB weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Kolleginnen und Kollegen im Kanton Basel-Stadt beim Amt für Beistandschaften und Erwachsenenschutz (ABES) mit teilweise über 100 Dossiers pro 100 Stellenprozenten deutlich erkennbar unter der Überlastung leiden und sie in ihrem gesundheitlichen Wohl akut gefährdet sind. Es stellt sich die berechtigte Frage, ob der Arbeitgeber unter solchen Umständen seinen gesetzlichen Fürsorgepflichten nachkommt, wenn er nicht rasch und gezielt für Abhilfe sorgt. Regierungsrat Christoph Brutschin (SP), Vorsteher WSU, hat dem Parlament bereits im März 2015 versprochen, sich für angemessene Fallzahlen einzusetzen. Doch noch immer liegt die Belastung massiv höher, als es die Empfehlungen der SVBB vorsehen. Fehlt es am politischen Willen?
SonntagsZeitung vom 10. September 2017
Sitzung des Basler Grossen Rates am 11. März 2015
Mit besten Grüssen
Marcel Borer, Sekretär VBBRB
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