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VBBRB - Es besteht das Risiko, dass die Arbeitslast derart hoch ist, dass die Erbringung der Leistungen verunmöglicht wird
Wegen Personalausfällen geriet die Berufsbeistandschaft der Stadt Frauenfeld als Teil der Sozialen Dienste im Departement für Gesellschaft und Soziales in eine «massive Drucksituation».
Ist die Überlastung der Berufsbeistandschaft Frauenfeld ein Einzelfall? Keineswegs, meint der VBBRB!
Der Berufsverband der Region Basel stellt fest, dass im Besonderen auch im Kanton Basel-Stadt die Berufsbeiständinnen und Berufsbeistände mit Fallzahlen weit über den Empfehlungen der Konferenz für Kindes- und Erwachsenenschutz (KOKES) wie auch denjenigen des Schweizerischen Verbands der Berufsbeistandspersonen (SVBB) liegen. Ein überwiegender Teil der Mitarbeitenden empfindet die Fallbelastung als deutlich zu hoch, worunter die Qualität der Arbeit leidet. Zudem häufen sich auch hier die Reklamationen von Klient*innen und Partnerorganisationen sowie Haftpflichtfälle, welche das Resultat sind von fehlender Zeit und ungenügender administrativer Unterstützung.
Barbara Dätwyler Weber, Stadträtin Frauenfeld:
Es besteht das Risiko, dass die Arbeitslast derart hoch wird, dass noch mehr Ausfälle drohen oder die Erbringung der Leistungen wieder massiv gefährdet ist.
Den Fallanstieg und die aktuelle Falllast von 65 bis 68 Fällen – sie übertreffen die Normwerte der Konferenz für Kinder- und Erwachsenenschutz (Kokes) – soll kurzfristig bis 60 und langfristig bis 50 Fälle gesenkt werden.
Peter Hausammann, Gemeinderat:
Es ist «erschreckend», dass eine ganze Abteilung so lange so gravierende Probleme» habe und dass es so lange gedauert, bis eingegriffen wird.
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Kommentar
Der VBBRB beobachtet die Entwicklung der Arbeitsplatzsituation von Berufsbeiständinnen und Berufsbeiständen nach wie vor mit grosser Sorge und stellt generell fest, dass sich weder die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde selber noch die schweizerischen Dachorganisation KOKES und SVBB aktiv und ernsthaft dem Problem annehmen. Dies, obwohl die problematischen Umstände auch von ihnen im Grunde nicht bestritten werden. Doch die Amtsinhaber*innen wie auch die Verbandsfunktionär*innen scheuen wohl auch deswegen von Verbesserungen zurück, weil solche zwangsläufig mit höheren Personalkosten und Investitionen in bessere EDV-Programme verbunden sind, wogegen sich die bürgerlichen Mehrheiten mit Händen und Füssen wehren und sich die Sozialdemokraten zögerlich und mutlos mit einreihen.
Es fehlt leider auch politisch am erforderlichen Willen, im Sozialbereich bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen.
Zu leiden darunter haben die von einer Beistandschaft betroffenen Personen und die Steuerzahlenden im Allgemeinen, da die Verwaltung zusätzlich Kosten generiert, wenn sie nicht professionell arbeiten kann und sich Fehler, krankheitsbedingte Ausfälle sowie die Stellenwechsel häufen.
Mit besten Grüssen
Marcel Borer, Sekretär VBBRB
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