Der VBBRB macht jeweils von Dezember bis Ende März des Folgejahres eine Umfrage zur Arbeitsplatzsituation der Berufsbeiständinnen und Berufsbeistände. Inzwischen liegen die Ergebnisse im Vergleich über 4 Jahre vor. Es ist möglich, die Antworten nach Kantonen zu selektionieren.

Verdrängt Resignation die anfängliche Hoffnung?

Werden alle 217 Datensätze ausgewertet, so deuten die Ergebnisse «Arbeitsvolumen» und «Abläufe» nach wie vor auf problematische Arbeitsfelder hin, in denen es kaum Bewegung gibt und auf wenig Zufriedenheit bei den Berufsbeistandspersonen stösst. Generell scheinen die Berufsbeiständinnen und Berufsbeistände eher wenig Hoffnung zu haben, was die «Entwicklung» hinsichtlich Fallentlastung oder Work-Live-Balance betrifft, die lediglich 2,5 Punkte von maximal 5 Punkten erreicht. Dies trifft auch dann zu, wenn lediglich die Antworten aus den Kantonen Baselland und Basel-Stadt betrachtet werden.

Der Rückhalt unter Berufsbeistandspersonen ist infrage gestellt

In den Kantonen Baselland und Basel-Stadt muss auch der Wert für «Sozialen Rückhalt» zu denken geben, der von einem anfänglich guten Wert von 3,7 in den letzten vier Jahren auf einen alarmierenden Wert von 2,6 gesunken ist. Es stellt sich die Frage, ob der anfängliche Optimismus inzwischen einer breiten Resignation gewichen ist.

In der Rubrik «Sozialen Rückhalt» wird gefragt:

1. Wir haben genügend Zeit und Freiräume, um uns während der regulären Arbeitszeit gegenseitig zu unterstützen.

2. Ich kann mich auf meinen direkten Vorgesetzten verlassen, wenn es bei der Arbeit schwierig wird. Er sorgt bei Engpässen für Entlastung.

3. In der Abteilung arbeiten alle konstruktiv zusammen. Bei Schwierigkeiten wird interessiert nach Lösungen gesucht. Verbesserungs­möglich­keiten werden zielstrebig umgesetzt.

Beziehungsarbeit wird beschädigt

Ein zusätzlicher Hinweis für eine Entsolidarisierung unter den Berufsbeistandspersonen könnte auch der teilweise auffällig häufige Stellenwechsel auf Berufsbeisstandschaften sein. Dem VBBRB sind mehrere Situationen bekannt, in denen verbeiständete Menschen aufgrund von Stellenwechseln und/oder längeren Absenzen von Beistandsperson innerhalb der letzten drei bis vier Jahren mit mindestens ebenso vielen Berufsbeistandspersonen konfrontiert worden sind.

Auswertungsübersicht